Tierwelten - Borneo-Orang-Utan
Merkmale
Der nur in Asien vorkommende Menschenaffe ist auf den Inseln Borneo und Sumatra endemisch. Auf Borneo entwickelte sich der Orang-Utan über Millionen Jahre unabhängig von seinem nahen Verwandten dem Sumatra Orang-Utan, auch wenn sie sich äußerlich ähnlich sind, gibt es grundlegende Unterschiede.
Sie sind die größten Baumbewohner der Erde und bewohnen Wälder in Höhen von bis zu 500 Metern. Orang-Utans zeichnen sich durch ein orangen-rotes Haarkleid aus, dass von ihrem gesamten Körper in langen Strähnen fällt. Das Gesicht, die Hand- und Fußflächen sind dunkelgrau oder dunkelbraun. Männchen werden in zwei verschiedenen morphologischen Typen unterschieden. Zunächst sehen sie Weibchen in Größe, Gewicht und Aussehen ähnlich. Mit der Zeit bilden sich kräftige Wangenwülste und sie legen viel Gewicht zu. Außerdem bildet sich ein ausgeprägter Kehlsack und ein Bart. Sie haben deutlich längere Arme und haben zudem einen opponierbare Großzehen am Fuß.
Lebensweise
Sie hangeln sich durch das Geäst der Wälder und nutzen Lianen als Schwingseile. Aufgrund ihrer hohen Körpermasse müssen sie jedoch Vorsicht walten lassen und beschreiten daher ein eher langsames Tempo. Auf dem Boden bewegen sie sich auf allen Vieren fort und sie meiden das Durchqueren von Wasser. Die Einzelgänger besetzen Reviere, die Steifgebiete von drei bis vier Weibchen überschneiden. Dominante Orang-Utan Männchen mit Wangenwülsten verteidigen ihre Reviere gegen andere dominante Männchen, lassen nachrangige Männchen normalerweise vorbeiziehen. Sie markieren ihr Revier durch „long calls“, laute ein bis zweiminütige Rufe, um andere Männchen abzuschrecken. Weibchen sind meist in Begleitung von ein bis zwei Jungen und beschreiten ein kleineres Gebiet als die dominanten Männchen. Die nachrangigen Männchen bewegen sich am meisten fort und werden erst nach Ausprägung der Merkmale sesshaft. Orang-Utans auf Borneo sind weniger sozial als die auf der Insel Sumatra, was mit der Nahrungsknappheit zusammenhängt. Sie verbringen die meiste Zeit des Tages in den Bäumen und bauen sich für jede Nacht ein neues Schlafnest in den Ästen.
Fortpflanzung
Im Alter von ca. 15 Jahren bekommt das Orang-Utan Weibchen ihren ersten Nachwuchs. Die Paarung erfolgt meist freiwillig und wird vom Weibchen initiiert, da Männchen durch Rufe auf sich aufmerksam machen. Weibchen können durch ihre agilere Gestalt auch dominante Männchen vermeiden. Die Fortpflanzung der nachrangigen Männchen ist eher selten und meist übergriffig. Das Weibchen gebärt ein Junges, dass sehr abhängig von ihr ist und vier Jahre gesäugt wird. Erst nach sechs bis acht Jahre paart sich das Weibchen wieder und das Junge zieht im Alter von sieben bis acht Jahren allein fort. Junge Weibchen bleiben in der Nähe ihrer Mutter, während Männchen weit weg gehen.
Bedrohung
Die Orang-Utans haben in den letzten 40 Jahren so viel Lebensraum verloren, dass ihr Bestand um 50% gesunken ist. Neben Brandrodungen, die erst seit wenigen Jahren verboten sind, gehört der illegale Handel von Orang-Utans zu den größten Bedrohungen der Menschenaffen. Die niedrige Reproduktionsrate und die hohe Abhängigkeit der Jungen haben zur Folge, dass sich Bestände nur sehr schwer erholen.
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Auf einen Blick | |
Familie | Menschenaffen (Hominidae) |
Verbreitung | Insel Borneo, Insel Sumatra |
Lebensraum | Torfmoorwälder, Sumpfwälder, Tieflandregenwälder |
Lebensweise | Einzelgänger |
Größe | Bis zu 1,5 Meter |
Lebenserwartung | 30 - 40 Jahre |
Feinde | Mensch |
Ernährung | Früchte, Samen, kleine Insekten |
IUCN Gefährdungsstatus | Vor dem Aussterben bedroht |
Bestandsgröße | ↓ 50.000 - 100.000 Tiere (2016) |
Bester Beobachtungszeitraum | Ganzjährig |
Es gilt der Grundsatz für Wildtiere: Nicht
nachlaufen, nicht füttern, nicht streicheln und die Tiere nicht provozieren. |