Ecuador Kultur- und Literaturtipps
Unsere Ecuador Kultur- und Literaturtipps
Die Ecuadorianer sind ein sehr friedliches und gastfreundliches Volk. Eines der zehn Wunder des Landes sind seine friedlichen politischen Revolutionen. Kein Land der Erde hatte in den letzten 100 Jahren mehr Regierungen und Präsidenten. Erst in den letzten zehn Jahren erlebte das Land eine politische Stabilität. Die großen Naturschätze des Landes, die Fruchtbarkeit der Böden, der Reichtum an Wasser – all das weckt Begehrlichkeiten – auch international. Wenn Sie sich mehr mit der wirtschaftlichen und politischen Entwicklung Ecuador in den letzten 40 Jahren beschäftigen wollen, kommen Sie an diesem Buch nicht vorbei: Bekenntnisse eines Economic Hit Man – Unterwegs im Dienst der Wirtschaftsmafia. Autor: John Perkins. Erschienen bei Goldman.
Indigene Gemeinschaften
Über 40 Prozent der Bevölkerung lebt in indigenen Gemeinschaften und führt dort Jahrhunderte alte Traditionen fort. Einige Völker im Amazonas-Tiefland leben bis heute ohne Kontakt zur Außenwelt. Bei einem Besuch des Regenwaldes taucht man auch ein in die Welt dieser Urvölker und lernt äußerst behutsam ihr Leben kennen. Wer möchte, kann mehrere Tage bei einem Schamanen in einer Shuar-Gemeinschaft verbringen. (Schamanen & Galapagos)
Andere Gemeinschaften haben es zu wirtschaftlichem Erfolg gebracht, wie zum Beispiel die Otavaleños, ein Volk in der Andenprovinz Imbabura, das seine Webkunst in ganz Südamerika verkauft. Der Poncho-Markt von Otavalo gehört zu den meistbesuchten Indio-Märkten Südamerikas.
Die Inkas
Vorkoloniale Kulturstätten gibt es im Andenhochland und an der Küste Ecuadors und erstaunen die Besucher mit ihren Pyramiden und Kunstgegenständen. In ihrer Pracht reichen sie jedoch nicht an die Stätten der Hochkulturen der Inkas oder Mayas heran. Die Inkas besetzten Ecuadorianisches Staatsgebiet lediglich 50 Jahre lang. Dann kamen die Spanier und errichteten ihre Kirchen und Prachtbauten auf den Mauern. Im Süden Ecuador liegt die einzige Inka-Ruine, der Sonnentempel von Ingapirca.
Koloniales Erbe
Koloniale Stadtkultur lässt sich in Ecuador in zwei Städten bewundern: In Quitos historischer Altstadt, die schon im Jahr 1978 von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt wurde. Hier entdeckt man die größte zusammenhängende koloniale Altstadt Südamerikas. Und in Cuenca, der Provinzhauptstadt von Azuay im Süden. Die Kirchen und Bauten beider Städte sind ausgesprochen sehenswert und wurden in den letzten 20 Jahren liebevoll restauriert. In den Mauern der Klöster wird religöse Kunst ausgestellt. Quito ist ein Hort sehenswerter Museen.
Lieblingsmaler
Kennen Sie Endara Crow? Er ist, in der Tat, mein Lieblingsmaler in Ecuador. Seine Bilder sind eine Abart naiver Kunst, auch als magischer Realismus bezeichnet. Crow starb im Jahr 1996. Pittoreske Häuser, Züge im Himmel, überlebensgroße Glocken, Hühner, Äpfel und Eier – das alles stellt vor allem eins dar: ein wundervolles Ecuador. Seine Werke sind fast ausschließlich in Privatbesitz.
Als Künstler nicht, aber als Lebemann sehr wohl ist Oswaldo Guayasamín für mich die große schillernde Gestalt der ecuadorianischen Malerei. Er war der Sohn eines indigenen Vaters und einer mestizischen Mutter und erstes von zehn Kindern. Sein ausschweifendes Leben mit „Wein – Weib & …“ ist viel beschrieben und schon fast zur Legende geworden. Sein künstlerisches Schaffen kann in Quito bewundert werden. Das Guayasamín Museum und das angrenzende Privathaus geben tiefe Einblicke in das Leben und Schaffen einer großartigen Persönlichkeit, die weit über ecuadorianische Grenzen bekannt ist und verehrt wird.
Gesellschaftliches Leben
Der Reise-Knowhow-Verlag hat Ecuador einen speziellen Reiseführer „KulturSchock Ecuador“ gewidmet. In der Beschreibung heißt es:
Das kleine Andenland am Äquator fasziniert durch spektakuläre Landschaften, kulturelle Vielfalt und die Freundlichkeit seiner Bewohner. Ecuador gilt als ideales Reiseland für Lateinamerika-Einsteiger, denn auf kleinem Raum beherbergt es die typischen geografischen Eigenheiten des Kontinents. So kontrastreich die Landschaft, so vielfältig ist die ethnische, kulturelle und soziale Verschiedenartigkeit der Ecuadorianer. Dieser Band hilft, die Einstellungen der Bewohner zu verstehen, öffnet dem Reisenden den Blick für ecuadorianische Eigenarten und bewahrt vor dem einen oder anderen Fettnäpfchen.
Wir legen dieses Buch jedem Ecuador-Reisenden ans Herz.
KulturSchock Ecuador: ISBN: 978-3-8317-1414-8 / Seiten: 300 / 4. aktualisierte Auflage /2014.
Wirtschaftliche Dimension
Wie gefährlich ist die sozialistische Bürgerrevolution Ecuadors für die Welt? Eine bemerkenswerte Einordung findet sich im neusten Werk des deutschen Schriftstellers Wolfgang Schorlau – Der große Plan. Eigentlich geht es um die Griechenlandkrise. Kann Ecuador dafür Benchmark sein? Lesenswert! ISBN: 978-3-462-04667-0
Ecuador Reiseführer
Peko – Peter Korneffel ist einer der besten Kenner Ecuadors und ein leidenschaftlicher Verfechter des Landes. Dafür muss man ihn gern haben. Sein Dumont Reiseführer Ecuador – Galapagos-Inseln ist im Januar 2018 in aktualisierter 4. Auflage erschienen. In ihm steckt super viel Wissen über dieses einzigartige Land. ISBN-10: 3770181204
Galapagos-Naturführer
Den besten Galapagos-Naturführer hat das Zoologische Museum in Zusammenarbeit mit dem Verein der Freunde der Galapagos-Inseln Schweiz erarbeitet. Das zweisprachig publizierte Buch enthält alles Wissenswerte über diese einmalige Welt. Der Naturführer ist exklusiv über Galapagos PRO beziehbar. Schutzgebühr 25 Euro. Bestellen unter: info@galapagos-pro.com
Ecuador Filmtipp – Que tan lejos
Was geschieht, wenn einen junge spanische Touristin, eine gebildete junge Quiteña und ein gealteter Hippie-Ecu aufeinandertreffen? Hier eine Beschreibung der Trigon-Film über dieses wirklich sehenswerte Roadmovie:
„Ecuador und die Anden bilden das wunderbare Dekor für dieses Roadmovie, in dem zwei junge Frauen unterwegs sind nach Cuenca, der friedlichen Gartenstadt im Süden. Esperanza kommt aus Spanien und reist durch Ecuador auf der Suche nach Entdeckungen und auf den touristisch empfohlenen Spuren. Teresa studiert in Quito, der Hauptstadt Ecuadors. Sie macht sich auf den Weg, ihren Geliebten in Cuenca daran zu hindern, eine andere Frau zu heiraten. Unterwegs lernen die beiden, die der Zufall im Bus zusammenbringt, einander und zwei sehr unterschiedliche Männer kennen. Sie durchqueren die halluzinierende Bergwelt Ecuadors und fahren an die Küste, weil ein Streik den Verkehr lahmgelegt hat. Qué tan lejos ist ein ausgesprochen anregender Film über das Reisen, das Unterwegssein und über Begegnungen zwischen Menschen. Ein Vergnügen für Reisefreudige.“