Ecuador
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Ecuador - Land der Wunder am Äquator
Ecuador ist ein ganz wundervoller Ort. Hier wachsen Palmen auf 3.000 Metern, hier pfeifen 1/6 aller Vogelarten, Wasser gibt es im Überfluss, die Böden sind vulkanisch und so fruchtbar, dass man dreimal im Jahr ernten kann und zum Beispiel Erdbeeren das ganze Jahr verfügbar sind. Die Menschen sind friedlich und sehr freundlich und die Landschaften so unterschiedlich und abwechslungsreich, dass der Weg das Ziel ist. Ecuador ist in der Tat eines der schönsten Länder dieser Erde.
Zwischen Kolumbien und Peru an der Pazifikküste gelegen und so groß wie etwa 2/3 der alten Bundesrepublik Deutschland, gab ihm die Lage auf dem Äquator (spanisch: ecuador) seinen Namen. Hier sind die Kräfte der Erde spürbar.
Allein 55 Vulkane gibt es im Andenhochland – 18 davon sind als aktiv eingestuft. Ecuadors einmalige Lage, Topografie, Klima und die ethnischen Volksgruppen (ca. 35 Prozent leben in indigenen Volksgemeinschaften) machen es zu einem der vielfältigsten Länder der Erde. Das Amazonastiefland mit dem Yasuní-Nationalpark gilt als artenreichster Ort der Welt. Die Küste Ecuador beheimatet die größten Mangrovenwälder und die Galapagos-Inseln gelten als Geburtsort der Evolutionstheorie.
Das grüne Gold
Ecuador ist eine wahre Bananenrepublik – das grüne Gold ist der Exportschlager seit vielen Generationen. Mehr als 20 Sorten werden angebaut, darunter viel Arten von Kochbananen, die auch die einheimische Küche mitbestimmen. Der Bananenanbau findet sich in Mischkultur ab Null bis ca. 2.000 Meter Höhe fast überall im Land – große Plantagen jedoch ausschließlich an der Küste. Übrigens sind nicht nur die ecuadorianischen Bananen köstlich: Obst und Gemüse gehört zum Besten, was diese Erde produzieren kann. Exotische Früchte wie Baumtomate, Naranjilla und die Drachenfrucht machen jeden Saft zum Genuss.
Der beste Kakao
Die Ecuadorianer nennen ihn „Cacao-Nacional“ – die Fachleute sprechen von Arriba-Kakao – dem Stoff, der der Schokolade erst ihren Geschmack gibt. Arriba-Kakao ist in kleinen Mengen fast in jeder Schokolade vorhanden. Er wird in Mischkultur ab Null bis 700 Metern im Amazonas-Gebiet und an der Küste angebaut. Seit etwa 20 Jahren produzieren die Ecuadorianer auch eigene Schokolade, mit großem Erfolg wie die internationalen Auszeichnungen zum Beispiel für den Hersteller Pacari zeigen. Dabei kennzeichnet Ecuador-Schokolade fast immer ein hochprozentigem Kakao-Anteil von über 60 Prozent.
Fluch und Segen des Erdöls
Ecuador ist per se aufgrund seiner Lage, der Fruchtbarkeit seiner Böden, der Wasservorräte und Bodenschätze ein sehr reiches Land. Und es wurde eigentlich noch reicher, als man in den 1970er Jahren große Vorkommnisse von Erdöl im Amazonas-Tieflandes entdeckte. Seitdem bestimmt der Erdölpreis den Staatshaushalt. Die seit 2006 zunehmende Verstaatlichung des Erdölsektors führt zu einer gewissen Umverteilung durch Ausgaben für Bildung, für die Einführung von Mindestlöhnen und die Armutsbekämpfung (siehe unten). Die Geschichte der Erdölförderung steht im Zeichen von Misswirtschaft, Korruption und Umweltzerstörung. Die Umweltschäden resultieren aus der Verseuchung durch ausdringende Chemikalien und Erdöl, aus Infrastrukturmaßnahmen zur Förderung und aus der Besiedlung und Rodung im weiten Umfeld um die Erdölinstallationen im Amazonas-Tiefland.
Shrimps-Boom
Beim Flug über die Küstenregion Ecuador sieht man vielerorts ein Wasserbecken am anderen: In diesen natürlichen Pools wächst ein weiterer Exportschlager Ecuadors – die Garnele. Auf über 180.000 Hektar werden sie in Tausenden von Aufzuchtbecken gezüchtet. Nicht nur essen die Ecuadorianer diese Meeresfrüchte quasi wie wir Deutschen die Würste in der landestypischen Ceviche – Ecuador ist der zweitgrößte Exporteur von Garnelen weltweit. Umweltschäden durch die Abholzung von Mangrovenwäldern wurden anfangs in Kauf genommen, sind heute jedoch verboten.
Keine Rosen aus Amsterdem
Die ecuadorianische Rose gilt als schönste und beste der Welt. Seit 1985 exportiert Ecuador Blumen und ist mittlerweile viertgrößter Exporteur. Zugleich ist das Land Schwerpunkt der internationalen Kampagne für Umwelt- und sozialverträgliche Blumenproduktion. Etwa zwei Milliarden Rosen werden jährlich exportiert.
Friedliche Revolutionen
Ecuador ist eine Präsidialrepublik mit repräsentativer Demokratie und Mehrparteiensystem. Seit Staatsgründung im Jahr 1832 hat Ecuador so viele Regierungen wie kein anderes Land der Welt erlebt. Staatsstreiche und Putsche gehören zur DNA der Ecuadorianer. Viele Präsidenten überlebten kein Jahr in ihrem Amt. Dass die Welt so wenig darüber weiß, liegt wohl vermutlich daran, dass die Revolutionen in der Regel friedlich vonstatten gehen. Zwei davon hat die Gründerin von Galapagos PRO selbst bereits im Land erlebt. Wenn die ca. 16 Millionen Ecuadorianer unzufrieden sind mit den Leistungen ihrer Politiker, dann setzen sie sich in Bewegung und marschieren auf Quito. Korruption und Misswirtschaft haben das Land in tiefe Krisen gestürzt. Um die Inflation einzudämmen, ist seit dem Jahr 2000 der US-Dollar Landeswährung.
Das heißt aber nicht, dass die Ecuadorianer Amerika freundlich sind. Jedenfalls nicht mehr in der Gegenwart. Seit dem Regierungsantritt des letzten Präsidenten Rafael Correa ist das Verhältnis mehr als abgekühlt. Unter seiner Präsidentschaft und mit Hilfe von Nicht-Regierungsorganisationen (NGOs) hat das Land einen einzigartigen Weg zur Reduzierung seiner Auslandsschulden angetreten, die den Wirtschaftsimperialismus vieler Staaten offen legte. Eine Kommission untersuchte die Schulden des Landes und prüfte jeden Kreditvertrag. Das Ziel war es, illegitime Schulden zu finden und zu streichen, was in vielen Fällen einseitig zur Aufkündigung führte. Seither hat es Ecuador schwer auf den internationalen Finanzmärkten. Die Kredite für die Erneuerung des Landes kamen folglich im vergangenen Jahrzehnt aus China. In nur zehn Jahren wurde die Verkehrsinfrastruktur im ganzen Land komplett erneuert. Die Ecuadorianer bekamen neue Straßen, Stromleitungen, Flughäfen, Quito baut eine U-Bahn und die Wirtschaft florierte. Präsident Correa führte Steuern ein, schaffte Arbeitsrecht und reduzierte die extreme Armut in seinem Land um 45 Prozent. Bezahlt wurde all dies mit Erdöl, das auch heute noch reichlich unter dem Amazonasboden liegt. Der Verfall des Ölpreises führte das Land in eine neuerliche Krise, die es aktuell jedoch wieder zu überwinden scheint. Der Nachfolger Correas – sein vormaliger Außenminister Lenin Moreno – sorgt aktuell für Stabilität und Vertrauen. Auch Rafael Correas Regierung war nicht frei von Korruption. Die Beurteilungen seiner Leistungen für das Land fallen sehr unterschiedlich aus. Wer jedoch Ecuador noch aus der Zeit vor dem Jahr 2000 und heute kennt, staunt wohl über den großen Fortschritt, den das Land in nur wenigen Jahren gemacht hat.
Erziehungsfernsehen
Wie wäscht man sich die Hände? Wie deckt man den Tisch? Wie trennt man Müll? All das sind Fragen, die das „Erziehungsfernsehen“ im letzten Jahrzehnt dem ecuadorianischen Volk beantwortet hat. Damit einher ging der Bau öffentlicher Toiletten, die Einführung der Mülltrennung und Entsorgung am Beispiel Europas u.v.m. So findet der Besucher heute ein ordentliches Ecuador vor. Vor jeder Haustür wird gekehrt, die öffentlichen Mülleimer sind Wertstoff getrennt, die öffentlichen Toiletten an Tankstellen, in Nationalparks und Plätzen annehmbar sauber.
Hola Chica!
Wer mit Ecuadorianern in Kontakt kommen will, versucht sich am besten bei den Schuhputzern auf dem Plaza San Francisco in Quito. Es sind meist noch Buben im kindlichen Alter, die hier die Bürsten schwingen und im klaren Spanisch aus ihrem Leben erzählen, wenn man die richtigen Fragen stellt. Der nächste Schritt ist eine Parkbank auf dem Plaza Grande, der von vielen möchtegern Politikern und Predigern zu Ansprachen genutzt wird. Hinsetzen und warten wer kommt, heißt hier die Strategie. Als blonde Frau hat man meist sehr schnell Gesellschaft – von alten Männern und neugierigen Kindern – fast ausschließlich.