Alausi ist eine kleine Andenstadt in der Provinz Chimborazo und hauptsächlich bekannt für ihre historische Zugstrecke zur Teufeulsnase (Naris del Diabolo). Das Dorf von circa 6.000 Einwohnern liegt knapp 175 Kilometer östlich von Guayaquil. Alausi ist umgeben von Hügeln und besteht aus der Hauptstraße mit einem Obstmarkt, sowie einer riesigen Statue von San Pedro auf dem Hügel. Und nicht zu vergessen, die Bahnlinie, die mitten durch Alausí führt.
Ende des 19ten Jahrhunderts entschied Ecuadors damaliger Präsident Eloy Alfaro die zwei größten Städte des Landes, Quito und Guayaquil, per Zug zu verbinden. Tausende Gastarbeiter arbeiteten an der Strecke, die Ecuador über die Anden hinweg verbinden sollte. Das Projekt war für damalige Verhältnisse nahezu unvorstellbar. Durch Schluchten, Regenwald und um Berge verlegten die hauptsächlich aus Jamaika und Puerto Rico stammenden Arbeiter die Schienen. Über 4.000 von ihnen kamen durch Erdrutsche, Krankheiten und Schlangenbisse um ihr Leben.
Als das Mammutprojekt schließlich zu Beginn des neuen Jahrhunderts fertig gestellt wurde, blühte Alausí gemeinsam mit Ecuador auf. Die Küstenstädte und Andenstädte konnten nun einfach ihre Waren austauschen.
Heutzutage können in Alausí noch einige attraktive alte Häuser bestaunt werden, von denen viele ursprünglich aus Lehm gebaut wurden, um die alten Straßen zu dekorieren.