Weltkulturerbe
Viele Jahre schlief sie einen Dornröschenschlaf und verfiel zusehends, besetzt von fliegenden Händlern und Kleinkriminellen. Erst Anfang des neuen Jahrtausends beschlossen Quitos Stadtoberhäupter, ihr den Glanz vergangener Tage zurückzugeben. Sie errichteten Markthallen vor den Toren der Altstadt und verbannten die fliegenden Händler dorthin. Straßen, Plätze und Häuser wurden renoviert und aufwendig restauriert, kleine Hotels und Restaurants angesiedelt. Heute erstrahlt die Altstadt mit ihren kolonialen Kostbarkeiten, darunter das Kloster Amerika, das die UNESCO zum Kulturerbe der Menschheit erklärte, wieder in vollem Glanz.
In Quitos Altstadt schlägt auch das politische Herz Ecuadors. Die Plaza Grande ist der Hauptversammlungsort und zentrale Platz Quitos. Hier steht der Regierungspalast – Ecuadors Weißes Haus. Palastwachen stehen vor dem mit einem Säulengang geschützten Eingang. Die Wachablösung findet während der Woche alle 90 Minuten statt. Montags um 11 Uhr gibt es die große Wachablösung mit bis zu 100 blau uniformierten Palastwachen, der Präsident und der Vizepräsident wohnen dieser vom Balkon aus bei.
Ebenfalls an der Plaza Grande liegen der Erzbischöfliche Palast, eine Freiheitsstatue und die Kathedrale von Quito, von den Spaniern erbaut und 1797 fertiggestellt. Auf dem Platz Plaza San Francisco steht das beeindruckendste Beispiel spanischer Kolonialästhetik: die von den Jesuiten erbaute Kirche La Compañía, die älteste Kirche Amerikas, die viele barocke und klassizistische Stilelemente vereint und innen fast komplett vergoldet ist.
Sehenswertes in Quito
Die Stadt beeindruckt mit vielen Kolonialbauten, vor allem den Sakralbauten. Hervorzuheben sind die prächtige Basílica del Voto Nacional und die 1535 erbaute Kirche San Francisco, das älteste Gotteshaus der Stadt. Auch die Kirche Santo Domingo und die von den Jesuiten errichtete La Compañía de Jesús sind äußerst sehenswert.
Quitos Neustadt
Der moderne Teil Quitos beginnt nördlich des Parks El Ejido. Nordöstlich des Parks liegen zwei historische Villenviertel, die Einheimische und Touristen gleichermaßen schätzen: La Mariscal und La Floresta. La Mariscal hat sich in den letzten 20 Jahren zum Szene- und Ausgehviertel entwickelt. In den kleinen Villen finden sich Bars, Restaurants, Sprachschulen und günstige Hotels. Am angrenzenden Hügel liegt La Floresta, ein weiteres Villenviertel. Hier geht es ruhiger zu, die Restaurants bieten Spitzenküche, die Hotels sind gediegen. Künstler und Ausländer haben hier ihr Zuhause. Das Viertel erstreckt sich bis zur Grenze nach Guapulo, einem weiteren historischen, charmanten Stadtteil am Osthang mit Panoramablick über das Tal von Tumbaco.
Die Mitte der Welt
Früher lag Quito südlich, heute reicht die Stadt fast bis zur Äquatorlinie. Nirgendwo sonst erreicht man den Äquator so mühelos oder posiert mit einem Fuß auf jeder Hemisphäre. Der Name Quito und das Land Ecuador leiten sich vom Äquator ab. Selbst Ecuadors höchster Gipfel, der Vulkan Chimborazo, rühmt sich, dank der äquatorialen Ausbuchtung der Erde näher an der Sonne zu sein als der Mount Everest.
Das Äquatordenkmal markiert den Mittelpunkt und bietet spannende Experimente zur Erdanziehungskraft – eine einzigartige Attraktion. Im Inti Nan Museum am Denkmal erleben Sie die Kräfte dieses Ortes hautnah.
Fundación Guayasamin
Zeigt das Lebenswerk des einzigen international bekannten Künstlers Ecuadors Oswaldo Guayasamin – ein Lebemann und Provokateur zu Lebzeiten. Sein Wohnhaus steht direkt neben dem Museum und ist ebenfalls sehenswert.
TelefériQo
Eine Luftseilbahn, die vom Stadtrand zu einem Hochplateau auf 4.050 Metern am Hausvulkan Pichincha hinauf fährt. An schönen Tagen bietet sich eine grandioser Ausblick auf die umliegenden Vulkane Cotopaxi, Antisana und Cayambe.
Märkte in Quito
Mercado Santa Clara – für alle, die keine Ecuador-Rundreise machen, ein MUSS. Hier gibt es alles, was einen indigenen Markt und den Reichtum Ecuadors ausmachen: Garküchen für Frühstück und Mittagessen, Obst-, Kräuter- und Gemüseberge, Fisch und Fleisch, Blumen, Teig- und Haushaltswaren. Der Markt ist täglich geöffnet und in einer überdachten Halle
Mercado Central – am Rande der Altstadt – hier gibt es wirklich alles. Früher haben die fliegenden Händler die historische Altstadt Quitos belagert, heute verkaufen sie hier alles, was man in Ecuador zum Leben braucht.
Mercado Artesanal – für alle, die keine Ecuador-Rundreise machen, ein guter Ort, um sich mit Souvenirs einzudecken. Man kann nach Herzenslust handeln und mit den Otavalos flachsen.
Botanischer Garten
In der Neustadt. Hier bekommen Sie eine sehr gute Einführung in die Flora Ecuadors. Der Orchideen-Garten ist besonders sehenswert, wenn Sie keine Ecuador-Rundreise machen.
U-Bahn
Eines der größten Infrastrukturprojekte des Landes wurde 2023 fertiggestellt und verbindet den Süden der Stadt mit dem Nordteil. Die Strecke San Francisco – Parque Caroloina ist sehr zu empfehlen. Sie verbindet die koloniale Altstadt, mit der moderen Neustadt und dem botanischen Garten.
Umland von Quito
Quito liegt im nördlichen Teil Ecuadors mitten auf der Andenkette. Von hier ist man schnell in fast jedem anderen Teil des kleinen Landes, in dem man fünf auf engem Raum vorkommende Vegetationszonen auf Tagestouren von Quito erleben kann:
Bei ca. 4.000 Metern mit Durchschnittstemperaturen um den Gefrierpunkt beginnt die Zone des ewigen Schnees, die Tierra Nevada. Von Quito aus bei einem Tagesausflug zu den Vulkanen Cotopaxi, Antisana oder Cayambe zu erleben.
Bei ca. 3.600 Metern beginnt die Zone des Hoch-Páramo – Tierra Helada (gefrorene Erde), in der es häufig Nachtfrost gibt. Flechten, Moose und gedrungene Polster- und Rosettenpflanzen dominieren hier. Von Quito aus bei einem Tagesausflug zum Cayambe-Coca-Nationalpark und den heißen Quellen von Papallacta zu erleben.
Die Vegetationszone Tierra Fria (kalte Erde) beginnt ab 2.000 Meter. Sie kennzeichnen extreme Temperaturschwankungen bei relativ hoher Luftfeuchtigkeit. In dieser Zone liegen die weiten, fruchtbaren Graslandschaften der Anden, hier wachsen Orchideen, Bromelien und Epiphytenarten. Von Quito aus Richtung Süden nach Latacunga gut zu sehen.
Die Tierra Templada (wohltemperierte Erde) liegt zwischen 900 und 2.000 Metern. Gemäßigte Temperaturen und viel Niederschlag lassen Bergnebelwälder entstehen, die dem Regenwald sehr ähnlich sind. Von Quito aus bei einem Tagesausflug nach Mindo zu erleben.
Und schließlich die heiße Erde – Tierra Caliente (warme Erde) – an der Küste und im Amazonas-Tiefland mit null bis 900 Metern Höhe, feuchttropisch und immergrün. Von Quito aus bei einem Tagesausflug nach Santo Domingo zu erleben.