Die artenreichsten Naturreservate
Tumbes-Chocó-Magdalena
Der Name, ursprünglich für den Tieflandregenwald an der kolumbianischen Küste, bezieht sich auf den kolumbianischen Bundesstaat Chocó. Diese Region zeichnet sich durch hohe Niederschläge und außergewöhnliche Artenvielfalt aus. Sie gehört zur Ökoregion Chocó-Darién, die bis nach Panama reicht, und grenzt im Süden an die pazifischen Regenwälder Ecuadors. Beide Ökoregionen bilden zusammen den Tumbes-Chocó-Magdalena-Hotspot, der sich von Panama bis Peru und von der Pazifikküste bis zu 1.000 Metern an den Andenflanken erstreckt. Hier beginnen die tropischen Anden, die weltweit vielfältigste Ökoregion. Die Übergänge zwischen den Ökoregionen sind fließend, und viele Arten leben in mehr als einer. Heute bezeichnet man alle ecuadorianischen Wälder von der Pazifikküste bis 2.200 Meter Höhe als Chocó.
Nationalpark Sumaco Galeras
Der aktive Vulkan Sumaco prägt die Aussicht im nördlichen Amazonasgebiet. Das Gebiet erstreckt sich über die Provinzen Napo und Orellana in Höhenlagen von 400 bis 3.500 Metern. Diese Region, geprägt von Vorgebirgs- und Gebirgswäldern, beherbergt eine seltene, endemische amazonische Artenvielfalt. Die wichtigsten Ökosysteme sind immergrüne Gebirgs-, Bergnebel- und Tieflandregenwälder sowie verschiedene Zwischenzonen. Auf dem Vulkan-Gipfel wachsen Grasland und immergrüne Sträucher. Hier leben die meisten Vogelarten Ecuadors.
Cordillera del Cóndor
Die Cordillera del Cóndor, an der Grenze zwischen Ecuador und Peru, ist ein Hotspot der Artenvielfalt. Diese majestätische Bergkette mit schroffen Gipfeln und grünen Tälern zieht Wissenschaftler und Naturschützer an. Sie erstreckt sich über 150 Kilometer entlang der östlichen Anden und bildet eine natürliche Grenze. Die höchsten Gipfel erreichen 2.900 Meter. Einige Experten meinen, die Cordillera del Cóndor habe die reichhaltigste Flora auf dem südamerikanischen Kontinent. Die üppigen Wälder und vielfältigen Ökosysteme beherbergen viele unbekannte Pflanzenarten sowie zahlreiche gefährdete und endemische Arten.
Yasuni Nationalpark
Yasuni, ein UNESCO-Weltnaturerbe, ist eines der letzten unberührten Regenwaldgebiete im Osten Ecuadors. Der Park liegt an der Schnittstelle von Amazonas, Anden und Äquator, wo einzigartige Ökosysteme einen der reichsten Hotspots der biologischen Vielfalt bilden. Im Yasuni Nationalpark leben indigene Ethnien wie die Kichwa- und Shuar-Stämme. Die Huaorani-Indianer leben hier seit Urzeiten und haben alle Rechte im Park. Dank der festen Strukturen um die Einwohner schützt man das Biosphärenreservat und seine Bewohner weitgehend vor äußeren Einflüssen.